Souveräner SKV
„Spitzmäuse“ klarer 37:30-Sieger gegen TSV Denkendorf
14.12.2022
Männer 1
27:26-Sieg gegen Team Esslingen
Von Heinz Ulrich Schmid
Zweimal in dieser Saison verließ der SKV Unterensingen als Verlierer das Parkett in der heimischen Bettwiesenhalle – in den Derbys gegen Köngen und Reichenbach gab es 33:35- beziehungsweise 26:28-Niederlagen. Bei den bisherigen Heimsiegen wurden die Gegner dagegen mit richtigen Packungen im Durchschnitt mit elf Toren Differenz nach Hause geschickt. Am Samstagabend bewiesen die Schützlinge von Trainer Michael Schwöbel, dass sie auch mal einen knappen Heimsieg einfahren können. „Wir haben heute gezeigt, dass wir auch in der ‚Crunchtime‘ da sein können – man muss auch mal ‚zwei dreckige Punkte‘ holen“, konnte sich Co-Trainer Michael Hackius nach der Schlusssirene freuen.
Dabei war es nicht so gut für die Hausherren losgegangen: beim 5:7 und 6:8 lagen sie mit zwei Toren zurück, und es hätte schlimmer kommen können. Zum Glück hatte Florian Brändle in der Anfangsphase das Visier richtig eingestellt und hatte nach neun Minuten schon dreimal getroffen, und Torhüter Toni Lutter hatte bereits drei „Freie“ gehalten. Auch Trainer Schwöbel war offensichtlich unzufrieden, legte bereits nach 13 Minuten die grüne Karte und wurde in der anschließenden Auszeit richtig laut. Kurzfristig hatte dies auch eine positive Auswirkung, beim 11:9 und 12:10 lag der SKV mit zwei Toren vorne, ging dann aber doch mit einem 13:14-Rückstand in die Kabinen. „Wie die Fußballnationalmannschaft, etwas behäbig und ohne Leidenschaft“, war zur Pause aus Unterensinger Zuschauerreihen zu hören. Trainer Schwöbel wollte, mit dieser Aussage konfrontiert, dies nicht so stehen lassen, und nahm seine Truppe in Schutz. „Das stimmt einfach nicht“, meinte er und erläuterte: „Wir beschäftigen uns zu sehr mit uns selbst, hadern nach misslungenen Aktionen zu lange mit uns.“ Das habe er seinen Spielern in der Pause auch gesagt.
Nach dem Seitenwechsel ging es aber gleich schlecht weiter, nämlich mit einem vergebenen Tempogegenstoß, und so liefen die Gastgeber weiter einem Rückstand hinterher. Zum Glück für den SKV hielt Toni Lutter seine Farben mit mehreren Paraden im Spiel, wobei ihm sein Gegenüber Tim Boss kaum nachstand. Beim 18:20 in der 42. Minute nahm Schwöbel eine erneute Auszeit, und jetzt entdeckten die „Spitzmäuse“ auch ihren Kampfgeist. Angeführt vom in der Schlussphase überragenden Silvan Kenner und dem kämpferischen Vorbild Tim Paßmann gelang nach Toren von Dominik Werbitzky und Jonas Reinold der 22:22-Ausgleich. Nochmals gingen die Esslinger in Führung, doch Mike Pracht glich zweimal aus. Dann kassierte Brändle gut zwei Minuten vor Schluss seine dritte Zeitstrafe, aber Jonas Reinold traf in Unterzahl zum 27:26 – es sollte der Siegtreffer sein, denn Lutter hielt nach einer Esslinger Auszeit den Sieg fest, als er erneut eine freie Einwurfgelegenheit am Kreis parierte. Jetzt war am Ende doch noch richtig Stimmung in der Bude, wohl auch weil die „Spitzmäuse“ im Endspurt bewiesen hatten, dass ihnen die erforderliche Leidenschaft doch nicht fehlt.
SKV Unterensingen – Team Esslingen 27:26
SKV Unterensingen: Lutter, Kilgus (n. e.); Pracht (5/2), Reinold (5), Hihn, Schlau (1), Brändle (3), Werbitzky (2), Kenner (5), Schlichter (1), Paßmann (3), Buck (1), Kostenbader (1).
Team Esslingen: Boss, Rehberger; Merk (2), David Frohna (2/2), Adelt (5), Jakob Guhl (8), Braune (2), Mehlitz (1), Felix Guhl (3), Kusterer (1), Christopher Frohna (2), Fischer, Maik Reitzle, Wellmann.
Schiedsrichter: Frasch / Röhler (1. Heubacher Handballverein / SG Weissach im Tal)
Zuschauer: 250
Rote Karte: Brändle (SKVU, 3. Zeitstrafe / 58.)
Zeitstrafen: Reinold, Paßmann, Kenner – Mehlitz, Adelt, C. Frohna, J. Guhl, F. Guhl
Siebenmeter: 2/2 – 2/2
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